HC Bozen antwortet auf die Kritik des HC Eppan

In Bezugnahme auf die vom HC Eppan veröffentlichte Meldung zur Beendigung des Farm-Team-Abkommens mit dem HC Bozen am 29. August 2010, möchte die Vereinsführung des Bozner Eishockey-Klubs zu einigen Punkten die vom Eppaner Präsidenten Reinhard Zublasing nur wage beschrieben wurden, Stellung nehmen.

In den vergangenen Sommermonaten haben sich die beiden Vereinsspitzen zwei Mal zu einem Ideenaustausch getroffen. Bei der ersten Sitzung wurde vereinbart, dass die drei jungen Bozner Unterkofler, Virzi und Peiti für den HC Eppan auflaufen werden. Im Gegenzug sollten die Eppaner Fabris, Röggl, Waldner und Ebner bei Bedarf am Training und Spielbetrieb des HC Bozen teilnehmen lassen. Zudem sollte dem Rekordmeister stets einer der beiden Torhüter Demetz oder Pichler zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang wurde zwischen den Vereinen auch eine Spesendeckung für den Einsatz der Torhüter abgesprochen.

Bei einer weiteren Sitzung bestand der Präsident des HC Eppan plötzlich darauf, dass Thomas Pichler die Rolle des zweiten Torwarts beim HC Bozen einnehmen und Mark Demetz nur bei außergewöhnlichen Situationen für die Weiß-Roten auflaufen solle. Bei einer weiteren Versammlung wurde in der Torhüter-Causa nicht weiter ins Detail gegangen.

 

Erst nach mehreren Wochen in denen einige interne Diskussionen durchgeführt wurden, kam es zu einem weiteren Treffen, bei dem auch die sportliche Leitung beider Klubs die gegenseitigen Bedürfnisse auf den Tisch legten. Bald wurde klar, dass den Nachwuchsspielern aufgrund der dünnen Spielerdecke beim HCB ein enormer Aufwand zwischen Spielen in der A1 und der A2 bevorstehen würde. Um dies zu umgehen, hat der Rekordmeister entschlossen, mit Anton Bernard einen zehnten Stürmer unter Vertrag zu nehmen. Bei der Torhüterfrage, betonten die Vereinsverantwortlichen des HC Bozen indes erneut, dass man sich bei einer Verletzung von Stammtorhüter Matt Zaba die Freistellung von Mark Demetz erwarte. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde ein mögliches Engagement von Günther Hell erwähnt und Reinhard Zublasing mitgeteilt, dass man ihn über einen eventuellen Vertragsabschluss mit dem ehemaligen Bozner Torhüter in Kenntnis setzen würde.

 

Wenig später entschloss sich der HC Bozen zur Verpflichtung von Günther Hell, um sich auf der Torhüterposition jene Routine zu sichern, die ansonsten eben nur Mark Demetz bieten hätte können. Zudem sprachen drei weitere Argumente für ein Engagement von Hell: Zum einen wurde dem Klub die Möglichkeit geboten, einen Spieler aus Bozen und somit der Heimatstadt des Vereins unter Vertrag zu nehmen – zum anderen ist Günther Hell in der Lage, dauerhaften Druck auf Zaba auszuüben und diesen somit zu Bestleistungen zu treiben. Hinzu kommt, dass man auch in den Playoffs auf Hell bauen kann. Dies wäre bei Demetz fraglich gewesen, da er in jener Saisonphase für Eppan und Bozen bis zu sechs Spiele in der Woche absolvieren hätte müssen. Gemeinsam mit Trainer Adolf Insam sind wir zum Entschluss gekommen, dass drei Torhüter für zwei Mannschaften über eine ganze Saison hinweg nicht ausreichen würden.

 

Als diese Entscheidung dem Präsidenten des HC Eppan mitgeteilt wurde, informierte dieser wiederum die Weiß-Roten, dass der Vorstand der Überetscher entschlossen habe, das Kooperationsabkommen zwischen den beiden Vereinen zu beenden. Daraus schließen die Verantwortlichen des HC Bozen, dass es den Eppanern in dieser Zusammenarbeit vorwiegend um finanzielle Vorteile für ihren Klub ging. Zumal sich der HCB laut erstem Abkommen dazu bereit erklärt hatte, einen großen Teil der Kosten für die beiden Torhüter des HC Eppan zu übernehmen, obwohl diese Bozen nur beschränkt zur Verfügung gestanden hätten. Dazu wären mit Demetz, Unterkofler, Virzi und Peiti vier Spieler, dessen Transferrechte eigentlich im Besitz des HC Bozen sind, kostenlos für den Serie-A2-Meister aufgelaufen.

 

Neben dem Scheitern des Farm-Team-Abkommens muss der HC Bozen nun auch den Verlust von Trainingsmöglichkeiten hinnehmen, denn der HC Eppan hat dem Rekordmeister die Benutzung der Eishalle im Überetsch untersagt. Dies, obwohl dem Verein aus der Landeshauptstadt die Trainingsmöglichkeit in Eppan bis zur Bereitstellung der Eiswelle am 10. Oktober zugesichert wurden.