Erste Niederlage für Bozen – Graz gewinnt in der Verlängerung mit 3:2

Foto: VANNA ANTONELLO

Start der Tour de Force für den HCB Südtirol Alperia in der Eiswelle gegen die Graz99ers. Die Foxes sind nämlich in den kommenden 17 Tagen acht Mal gefordert und wollten im heutigen Match den guten Lauf aus den ersten drei siegreichen Begegnungen fortsetzen. Nach einem überlegenen ersten Drittel und  dem schön herausgespielten Führungstor von Dan Catenacci setzten die Gäste zum Gegenschlag an und drehten das Ergebnis im mittleren Abschnitt durch zwei Tore innerhalb einer Minute. Im Schlussabschnitt brachte Miceli die Hausherren wieder heran, dann ließen jedoch bei den Weißroten die Kräfte nach und die mangelnde Spielpraxis der genesenen Spieler war nicht zu übersehen.

Das Spiel. Coach Greg Ireland standen heute alle „Rückkehrer“ aus der Krankenabteilung zur Verfügung, es fehlten nur die angeschlagenen Frigo und Tauferer, dafür gab Verteidiger Ben Youds sein Debüt im weißroten Trikot. Das Tor hütete abermals Justin Fazio, als Backup nahm Leland Irving auf der Spielerbank Platz. Detail am Rande: für Marco Insam war es das 500. Spiel im weißroten Trikot.

Flottes erstes Drittel mit hohem Tempo, in welchen die Foxes spielbestimmend waren und mit allen vier Linien Druck auf den Gegner ausübten. Zu Beginn versuchte es gleich Fournier mit einem Distanzschuss und Findlay mit einem Sololauf, nach drei Minuten prüfte Dodero erstmals Fazio im Bozner Kasten. Zu Hälfte des Drittels hatten die Hausherren die erste große Chance auf den Führungstreffer: Miceli legte für Pitschieler in den Slot zurück, Rodrigue verwehrte ihm den ersten Treffer im weißroten Trikot. Auf der Gegenseite umkurvte Grafenthin das weißrote Gehäuse, blieb aber an Fazio hängen. Bozen konnte das erste Powerplay des Abends nicht in ein Tor ummünzen, beim zweiten einige Minuten später klappte es: Catenacci veredelte Volley eine fliegende Kombination mit Gazley und Bardaro, ein wunderschön herausgespielter Treffer, für den es verdienten Szenenapplaus gab.

Die 99ers kamen für das zweite Drittel entschlossen aus der Kabine und Fejes tauchte sofort gefährlich vor Fazio auf, sein Schuss ging daneben. In Folge spielten die Foxes fast bis zur Hälfte des mittleren Abschnittes mit einem Mann weniger auf dem Eis, denn es hagelte mehrere Strafminuten, wobei sich vor allem Findlay hervortat. Die Hausherren wehrten sich tapfer und hatten sogar eine gute Chance durch Bernard, nachdem sich Frank mit letztem Einsatz eine Scheibe geholt hatte, ein überragender Fazio sorgte für den Rest. Dann hatte Bozen mit einem Mann mehr die Chance, das zweite Tor zu erzielen, die Foxes schossen zwar aus allen Rohren, Treffer gelang keiner. Ein Konter von Findlay mit einem mustergültigen Zuspiel auf Giliati hatte auch kein besseres Ende, genauso wie ein Zuspiel von Frank, der Bernard auf dem falschen Fuss erwischte. So waren es die Gäste, die mit einem Doppelschlag innerhalb einer Minute das Ergebnis auf den Kopf stellten: zuerst spazierte Alagic durch die Bozner Abwehr und erwischte den sonst so sicheren Fazio zwischen den Beinen, dann traf Broda in Überzahl mit einer Direktabnahme aus dem hohen Slot. Ein Big Save von Rodrigue in allerletzter Minute bei einem Handgelenkschuss von Fournier vereitelte den weißroten Ausgleich.

Der Schlussabschnitt wurde von einer Überzahl der Hausherren eingeleitet, die auch postwendend zum Erfolg führte: wieder war es ein sehenswertes Direktspiel zwischen Bernard und Findlay mit Miceli als Vollstrecker. Gleich im Anschluss hätte Findlay sein Team in Führung bringen können, bei einem Abspielfehler der Grazer Abwehr war er jedoch zu wenig energisch. Nach acht Minuten fuhr Kainz nach einem Fehlpass der Foxes allein auf Fazio zu und konnte nur durch ein Foul von Catenacci gestoppt werden. MacKay trat zum fälligen Penalty an, Fazio wehrte mit dem Beinschoner ab. Nach einer kurzen Druckphase der Gäste, wobei der Bozner Goalie gegen Kirchschläger und Fejes Sieger blieb, nahmen die Foxes das Gästegehäuse unter Beschuss, Tor wollte keines mehr gelingen, auch weil sich Halmo eine Bankstrafe einhandelte, die noch in der Verlängerung ihre Fortsetzung hatte. Dort dauerte es gerade einmal 28 Sekunden, bis Setzinger unbehindert durch die Bozner Defensive spazierte und die Scheibe passgenau in die hohe Ecke zum Grazer Sieg beförderte.

Bernard & Co. starten morgen nach Ungarn, wo am Sonntag mit Spielbeginn um 17,30 Uhr in der Ocskay Gabor Ice Hall von Skzekezsfehervar das Spiel gegen Hydro Fehervar AV19 auf dem Programm steht. Die Foxes verbleiben „on the road“, denn am Dienstag, 20. Oktober, wird das verschobene Match vom ersten Spieltag gegen Bratislava nachgeholt.

 

HCB Südtirol Alperia – Graz99ers 2:3 OT (1:0 – 0:2 – 1:0 – 0:1)

Die Tore: 16:12 PP1 Dan Catenacci (1:0) – 36:28 Adis Alagic (1:1) – 37:43 PP1 Joel Broda (1:2) – 42:05 PP1 Angelo Miceli (2:2) – 60:28 PP1 Oliver Setzinger(2:3)

Schiedsrichter: Virta/Zrnic – Manotovani/Rigoni   
Zuschauer: 1130